Das Weihfeuer ist ein vor allem in Österreich gepflegtes Brauchtum und von katholischen Priestern gesegnetes Licht, das am Karsamstag von Kindern von Haus zu Haus getragen wird. Die Tätigkeit nennt man Weihfeuertragen. In Teilen Kärntens, wie dem Lavanttal, spricht man auch von Schwammweihe oder Feuerweihe.

Geschichte

Ein früher Beleg findet sich bei Peter Roseggers Ostern in Obersteier (1870) – danach war es Aufgabe der Stallbuben, von der Kirche das Weihfeuer nach Hause zu bringen:

Nach dem Steirischen Wortschatz von 1903 wurden die Buben dafür mit Speisen beschenkt (St. Veit) oder mit Eiern (Sausal), ein Stück vom Weihfeuer komme in den Backofen, damit das Osterbrot gut gedeihe, ein anderes Stück werde gegen Gewitterschaden aufs Feld getragen (Gleichenberg). In Teilen Ostösterreichs sind es die Ratscherbuben, die das Feuer in die Häuser tragen.

Ablauf

Das Weihfeuer wird in den frühen Morgenstunden an die Weihfeuerträger in ihre Blechdosen ausgegeben, wobei ein ständiges Schwingen der Dosen das Glimmen aufrechterhält. Von den Seiten der Blechdosen führen an Löchern befestigte Drähte zum Griff, und damit wird das Schwingen der Weihfeuerdose ermöglicht. Baumschwämme und getrocknetes Holz zum Nähren der Glut führen die Weihfeuerträger mit sich. Es werden auch große, getrocknete Schwämme, die an einem ca. 1 m langen Draht befestigt sind, im Weihfeuer angezündet und dann unter sporadischer Rotation, wobei sie aus der Glut wieder Feuer fangen, nach Hause gebracht. Die Träger geben das Feuer auch nach dem Aufsagen eines Spruches und gegen ein kleines Entgelt an die aufgesuchten Haushalte weiter, damit diese die Öfen mit den glimmenden und gesegneten Holzstücken entzünden können.

Literatur

  • Sepp Walter: Steirische Bräuche im Laufe des Jahres. 1997. Verlag: Verein Schloss Trautenfels. ISBN 978-3-900493-45-5

Einzelnachweise


Kaminfeuer und Strickpullover, der Inbegriff für Weihnachten Cosy

In Kau gibt es erstmals ein Weihnachtsfeuer

Winterfeuer TSV Wuchzenhofen

Weihfeuertragen am Karsamstag

Weihnachtsfeuer Gispi.de