Das Kabinett Gambetta war eine Regierung der Dritten Französischen Republik. Es wurde am 14. November 1881 von Premierminister (Président du Conseil) Léon Gambetta gebildet und löste das Kabinett Ferry I ab. Es blieb bis zum 30. Januar 1882 im Amt und wurde daraufhin vom Kabinett Freycinet II abgelöst.
Dem Kabinett gehörten Vertreter der Gauche républicaine (GR) und der Union républicaine (UR) an.
Kabinett
Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:
Unterstaatssekretäre
Dem Kabinett gehörten folgende Sous-secrétaires d’État an:
Historische Einordnung
Nach dem großen Wahlsieg der Republikaner unter der Führung Léon Gambettas (411 von 547 Sitzen) bei den Wahlen von August und September 1881 zur Abgeordnetenkammer führte kein Weg an der Berufung Gambettas zum Premierminister mehr vorbei. Allerdings gelang es Gambetta nicht, die wichtigsten Persönlichkeiten der anderen republikanischen Parteien wie Charles de Freycinet, Jules Ferry, Léon Say und Henri Brisson zum Eintritt in sein Kabinett zu bewegen.
Gambetta schuf in seinem Kabinett zwei neue Ministerien, indem er das Landwirtschaftsministerium aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Handel herauslöste und ein Kunstministerium, dessen Befugnisse dem Unterrichtsministerium entnommen wurden, einrichtete. Dies war umstritten; das Parlament bewilligte die für diese Reform erforderlichen Mittel nur zögerlich. Als Gambetta schließlich auf seiner Forderung nach einer Teilrevision der Verfassung und der Wiedereinführung des Listenwahlrechts beharrte, stimmte es gegen ihn und zwang ihn, sein Amt niederzulegen.
In die Amtszeit des Kabinetts Gambetta fiel der Zusammenbruch der Lyoner Bank Union générale.
Weblinks
- Les Ministères de la IIIe République (1870 - 1902) (Memento vom 28. Juli 2021 im Internet Archive)
- French Ministeries (rulers.org)
Einzelnachweise




